Hallo Conner,
aus Trier wird diese These weiter untermauert - hier Prof. Maull (Uni Trier) bei WELT Online: Nordkorea erpresst finanzielle und materielle Hilfe
Auszug:
WELT ONLINE: Was bezweckt der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-il mit diesem weltweit verurteilten Atomwaffentest?
Hans W. Maull: Es gibt zwei außenpolitische Gründe und möglicherweise auch einen innenpolitischen. Seit langem sind Direktverhandlungen mit den USA jenseits der Sechs-Parteien-Gespräche das Ziel Nordkoreas. Diese erneute Provokation soll Barack Obamas Korea-Politik beeinflussen. Der zweite außenpolitische Grund liegt darin, die Welt zu bewegen, Nordkorea finanziell und materiell zu unterstützen.
WELT ONLINE: Das ist doch nichts anderes als Erpressung?
Maull: So ist es. Erpressung. Der Kern der Außenpolitik Nordkoreas ist erpresserisch. Das System ist so abgewirtschaftet, dass es ohne den Import von Ressourcen nicht überlebensfähig ist. Was Nordkorea aus eigenen Mitteln erwirtschaften kann, speist sich aus dem Export von Rohstoffen, Waffen und Raketentechnologie. Das reicht aber nicht sehr weit. Deshalb ist das Regime darauf angewiesen, Unterstützung von außen zu mobilisieren und hat das in der Vergangenheit auch erfolgreich getan.
WELT ONLINE: Und der innenpolitische Grund?
Maull: Der liegt möglicherweise begründet in der Krankheit von Kim Jong-il, der ja vor etwa einem Jahr einen Schlaganfall erlitten hat und davon noch immer erkennbar gezeichnet ist. Er versucht nun, seine Dynastie zu retten und die Nachfolgefrage zu regeln. Dazu braucht er die Unterstützung des Militärs und ein gewisses Maß an Rückhalt in der Bevölkerung. Ich vermute, dass der Test auch in diesem Zusammenhang zu sehen ist.
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Fragt sich jetzt nur, wie der Schwenk aussehen muss, daß es irgendwann zum Friesensvertrag kommt. Hat jemand eine Idee?
Grüße
Hidden21 |