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Auch der Angriff auf Libyen verheißt nichts Gutes (Israel / Naher Osten)

verfasst von Rubenstein(R), 19.03.2011, 18:47

Hallo Johannes,

zunächst einmal möchte ich feststellen, dass wir uns mit voreiligen Spekulationen über irgendwelche Strippenzieher zurückhalten sollten.

Das einzige, was wir mit Sicherheit annehmen dürfen, ist, dass Libyen nicht das letzte arabische Regime ist, das kippt: Der Jemen, Syrien, Bahrein, Saudi-Arabien, ja, selbst das Königreich Marokko befinden sich bereits in der Warteschleife.

Und was wir ebenfalls annehmen dürfen: Zu glauben, dass jetzt alles besser wird, ist eine Illusion.

Mancher wird sagen, die Revolution habe in Ägypten gesiegt, aber das ist eine oberflächliche Sicht auf die Wirklichkeit. Mubarak wurde zum Rücktritt gezwungen, aber das Militärregime, das Ägypten seit Jahrzehnten regiert, regiert es weiterhin – und steht nun vorn auf der Bühne, nicht hinter ihr wie in der Vergangenheit.

Was wir in Ägypten erlebt haben, war eine Militärrevolution, die einem Aufstand auf der Straße ein Ende gesetzt hat. Bislang ist nicht einmal eine einzige Figur der Opposition in die Regierung geholt worden. Man fragt sich, wann die ägyptischen Demonstranten begreifen werden, dass sie fürs Erste hereingelegt wurden. Die Armee hat tatsächlich Wahlen in sechs Monaten versprochen, aber einstweilen hat sie alle Zeit der Welt, um die Ergebnisse festzulegen. Darüber hinaus ist bisher noch kein Termin für den Wahlgang bekannt gegeben worden.

Wenn es einen Wandel gibt in Ägypten, dann hat er mit dem unverblümten Hervortreten der Muslimbruderschaft zu tun, die die Demokratie verhöhnt. Die Islamisten fühlen sich schon wie die zukünftigen Herren im Staat.

Die provokative Rückkehr des ägyptischen Khomeini, Yusuf Qaradawi, sollte dieser Revolution ein Gesicht und eine Identität geben – eine islamische Identität. Qaradawi war es, der vor zwei Wochen bei seinem Auftritt vor Hunderttausenden (möglicherweise Millionen) von Ägyptern auf dem Tahrir-Platz zu Israels Vernichtung aufrief. Er ist ein Gegner der Vereinigten Staaten und der Schiiten, und selbstverständlich favorisiert er ein religiös-islamisches Regime in Ägypten. Dies ist ein schwerer Schlag für alle, die dachten, Ägypten bewege sich auf die Demokratie zu; es ist also ein Vorzeichen dessen, was noch kommen wird.

Im Iran kämpften Mitte der siebziger Jahre links-säkulare Demonstranten für den Sturz des Shas und die Rückkehr Khomeinis, sobald er aber ankam, stieß er sie schlicht aus dem Weg. Dasselbe passiert gerade in Tunesien. Vor zwei Wochen sahen wir Säkulare protestieren, nachdem sie plötzlich erkannt hatten, was sie taten: Mit ihren eigenen Hand ebnen sie dem Aufstieg des radikalen Islam im Land den Weg. Der Prediger Rashid Ghannouchi, der nach Tunis zurückgeeilt ist wie der der Ägypter Qaradawi, organisiert die einst verbotene Islamistenpartei im Vorfeld der „demokratischen Wahlen“.

Dass es in den arabischen Ländern erst mal keine Demokratie geben wird, ist uns hoffentlich allen klar. Und noch klarer sollte uns sein, dass die anstehenden Veränderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit Veränderungen zum Schlechteren sein werden.

Gruß,
R.


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