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+++ News aus Berlin +++ Großbritannien vor dem Kollaps +++ (sonstige Themen)

verfasst von Hidden21(R), 05.05.2010, 17:54

Habe eben mit einem führenden Politiker in Berlin Kontakt gehabt und die aktuelle Situation nach unserem letzten Gespräch reflektiert.

In Kürze:

Währungsreform ist definitiv kein Thema
Währungsumstellung auf absehbare Zeit kein Thema
Im Mai kommt mit Sicherheit nichts (konnte mich aber nicht ganz überzeugen)
Beherrschendes Thema in der nationalen und EU-Politik ist die Zinspolitik


Und das Wichtigste:

Man macht sich weniger Sorgen um die anderen PIGS-Staaten, als um Großbritannien. Im Schatten der Griechenland-/EU-Krise hat man GB medial außen vorgelassen. Die Situation ist aber mehr als dramatisch. Die stehen nicht mehr mit dem Rücken zur Wand, sondern liegen bereits am Boden. Dieses Wochenende sind Wahlen. Egal wer gewinnt - die Öffentlichkeit wird und muss nächste Woche erfahren, wie dramatisch die Lage in GB ist. Das wird die Finanzmärkte schocken, der Pfund wird in den Keller gehen. Wer Lust hat, sollte bei GB-Anleihen oder dem Pfund shorten.

Der letzte gute und fundierte Beitrag zur Situation in GB war vor einem Monat in der Wirtschaftswoche: Großbritannien vor dem Absturz

Auszug:
"Das kommende Kabinett steht vor einem Berg von Problemen. Großbritannien, die (noch) sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt, liegt am Boden. Die Haushaltslage hat griechische Verhältnisse erreicht, das britische Pfund verkommt zur Weichwährung. Und in der Bevölkerung steigt die Wut angesichts der düsteren Perspektiven am Arbeitsmarkt.

Die Perspektiven bleiben angesichts eines fehlenden überzeugenden Plans für die Haushaltskonsolidierung schlecht. Der Schuldenstand könnte ein Niveau erreichen, das nicht mit einer AAA-Bewertung vereinbar ist“, warnen die Analysten von Standard & Poor’s. Sie wollen nach den Wahlen über eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Großbritanniens entscheiden."

Genau das wird kommen, muss kommen.

Zuletzt:
"Heute sind die Briten im Schnitt mit 170 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens verschuldet. Zum Vergleich: In den USA sind es 130 Prozent. Noch profitieren die Bürger zwar von historisch niedrigen Zinsen. Aber was passiert, wenn die Bank of England wie erwartet in der zweiten Jahreshälfte die Zinswende einleitet?"

Conclusio: Aus meinem Kontaktgespräch ergibt sich die Andeutung, daß die Zinsen ab Juli europaweit angehoben werden. Den Euro wird man so leicht nicht opfern. Und jetzt kann sich jeder vorstellen, daß das Projekt Zinsanhebung mit nächster Woche Auftrieb erhalten wird. Diese Richtung sollten wir weiter verfolgen, zumindest aufmerksamer beobachten.

Grüße
Hidden21

Nachtrag: Gerade beim Handelsblatt entdeckt: Nach der Wahl am 6. Mai beginnt die Schlacht um England Passt genau zum politischen Kommentar aus Berlin!


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