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Warum es in den Foren so ruhig ist (Archiv_sonstige Themen)

verfasst von Mick_2(R), 02.02.2009, 11:04

Hallo Hidden21

Ich lebe ja in einer relativ ruhigen Gegend, wenn man mal vom Tourismus
absieht, der sich aber in Hotspots konzentriert, die weiter weg sind (Sölden,
Ischgl, Zillertal,...) Aber auffallend und unmittelbar spürbar ist die
Vogel-Strauss Taktik, welche die Menschen auf den Strassen zur neuen
Philosophie gemacht haben. Ruhig halten, Scheuklappen auf und am besten
nichts sehen und hören. Aber, und nun kommt die eigentliche Kernaussage dieser
Taktik, alle, aber wirklich alle, sogar Kinder spüren intuitiv, was sich da
in Riesenschritten nähert und gerade deswegen kommen diese Reaktionen.

Ergo wurde die Gefahr erkannt, doch die meisten sind so gelähmt, das sie
nicht reagieren können. Man spricht von den USA, Deutschland und sonstigen
Ländern, doch das üble ist, das man nicht so weit schauen muss. Vor der
eigenen Haustüre machen Firmen dicht und stellen die Leute auf die Strasse.
Ob der kleine Tischler, der zur Weihnachtsfeier noch die Mitarbeiter lobte
und zu Neujahr die halbe Belegschaft kündigte, ob das KMU, welche durch den
Rückgang des Tourismus (von dem bei uns ca. 70% der Menschen leben) zusperren
muss, weil ein großer in Schwierigkeiten geraten ist, für das er als
Subunternehmen arbeitete. Und der größte in unserem Land letztes Jahr
tausend Arbeitskräfte abgebaut hat und weitere werden folgen. Also, man muss
nur die Augen aufmachen und nicht mit dem Finger nach Westen zeigen.

Mittlerweile ist jedem klar geworden, das der Kelch auch nicht an uns
vorbeigehen wird, dem kleinen, verschlafenen 1500 Seelendörfchen und selbst
dem größten Optimisten ist das Lachen bei diesem Thema mittlerweile vergangen.
Nur niemandem ist wirklich klar, wie schlimm das ganze werden wird. Spreche
ich dann davon, sie sollten doch ein wenig Vorsorge betreiben, sowohl aktiv
als auch passiv (Planung) fällt man schnell wieder ins alte Muster zurück.
Man lebt ja schließlich im 21. Jahrhundert und solche Szenarien wie Krieg und
Hungersnot wären bei uns völlig ausgeschlossen. Ahja, eh klar;-), hab ich
schon mal gehört.

Aber noch zu etwas anderem, zu den Frühindikatoren.
Wir haben heuer in Tirol den 3. Winter hintereinander, an dem wir im Inntal
so gut wie keinen Schnee haben. Zum Schifahren geht es zwar gut auf den Bergen
aber im Tal gibt es keinen Schnee. Schneit es dann einmal 10 cm, ist durch
Föhneinbruch in den nächsten Tagen wieder alles weg. Ich erinnere mich noch,
wie unsere Winter früher ausgesehen haben, das kann man mit heute nicht mehr
vergleichen. Meist Anfang bis Mitte November schneite es zu, das heißt bei
uns eine geschlossene Schneedecke liegt auch im Tal. Und das blieb auch so
bis Ende Februar. bei uns haben viele Lifte geschlossen, die so um die
1000HM liegen, denn die 10 cm Schnee, die dort liegen, wären in drei Tagen
wieder weggefahren. Und die Temperaturen sind alles andere als kalt, heute
hat es bei uns in Innsbruck 6 Grad plus, und das in der kältesten Jahreszeit.
Wir hatten aber auch schon 15 Grad plus.

Und auch noch meine persönlichen Gedanken zur Wirtschaftskrise.
Weil ja jeder wissen möchte, wann es denn nun zu den geschauten Ereignissen
kommen wird, um sich bestmöglich darauf vorzubereiten. Ich weiß das auch
nicht, vermute aber, es wird noch läger dauern. D.h. mir gehen seit ein
paar Tagen immer wieder diese Worte durch den Kopf.
Sie sind von Katharina aus dem Ötztal:

Die Not wird groß und größer, und man sagt zueinander: »Es kann nicht mehr gehen, es geht nimmer«, und es geht doch noch weiter. Es geht viel länger abwärts, als die Leute zuerst meinten.

Mein Gefühl sagt mir, das stimmt zu 100%. Ich bin der Meinung, es stehen uns
drei wirklich harte Jahre bevor und es wird von Jahr zu Jahr schlechter.

Verwundert hat mich in den letzten Tage der Vorfall in der katholischen
Kirche. Wieso hat der Pabst das gemacht, er musste doch wissen, wo das
hinführt? Hat darauf irgendjemand eine Antwort.

Herzlichen Gruß
Mick


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