Überlegungen zu RU als Aggressor oder Befreier (sonstige Themen)
Hallo Narada
> Was ich nun nicht auseinander halten kann ist, ob es bei einer militärischen
> Konfrontation bei RU um einen Aggressor oder Befreier handelt.
Wenn das Ping-Pong-Spiel der Gewalt erst einmal begonnen hat – mit Waffenlieferungen an Oppositionsgruppen und Drittstaaten, Offensiven, Defensiven, Gegenoffensiven, Vergeltungsschlägen, False-Flag-Operationen, gewaltsamer „Demokratisierung“ usw. - wird die Grenze zwischen Aggressor und Befreier ohnehin sehr fließend und individuell interpretiert. Völlig unabhängig von der tatsächlichen Schuldfrage wird immer derjenige zum Aggressor erklärt, der gegen die eigenen Interessen handelt und derjenige zum Befreier erklärt, der entsprechend der eigenen Interessen handelt. Bei der historischen Betrachtung wird dann später der Schnitt im Ping-Pong-Spiel der Gewalt genau so gezogen, dass natürlich der Gegner den ersten und entscheidenden Schritt der Eskalation gemacht hat.
Im Moment können wir beobachten, dass die USA sehr stark bemüht sind, ihre militärische, politische, wirtschaftliche und finanzielle Vormachtstellung auszubauen bzw. zu erhalten und andere Entwicklungen gewaltsam zu stören, die ihren eigenen Interesse zuwider laufen, z.B. die Entwicklung eines zusammenhängenden eurasischen Wirtschaftsraumes. Weiterhin geht es auch um die „Deutungshoheit“, also die Herrschaft über die Meinung der Menschen zu diversen politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Themen.
Wir können ganz konkret beobachten:
- Jede Form der elektronischen Kommunikation wird überwacht. Angeblich geht es um den Kampf gegen den Terror. Tatsächlich geht es darum, Informationen über Menschen zu sammeln, um sie – falls es notwendig wird – besser steuern, manipulieren und erpressen zu können. Weiterhin geht es um Wirtschaftsspionage.
- Die Meinungsmacht der Medien wird durch Journalisten geprägt, die transatlantischen Seilschaften angehören.
- Internationale Geschäfte europäischer Unternehmen werden der amerikanischen Rechtsprechung unterworfen. Dafür reicht es aus, dass die Geschäfte in Dollar abgerechnet werden.
- Gewaltsame Oppositionsgruppen bzw. Gewaltherrscher werden aufgebaut und unterstützt, um Staaten zu destabilisieren, die den eigenen Zielen im Wege stehen.
- Die TTIP-Verhandlungen werden weitgehend geheim geführt. Die geplante Regelung mit den Schiedsgerichten hätte zur Folge, dass sich die Demokratie den Wirtschaftsinteressen unterordnen müsste.
- Usw.
Ganz speziell bei Russland können wir folgende Strategie bei den USA erkennen:
- Einkreisung von Russland (z.B. durch NATO-Ost-Erweiterung und Ukraine-Putsch)
- Anti-Putin-Propaganda
- Wirtschafts-Sanktionen gegen Russland
- Politische Destabilisierung durch Unterstützung der Oppositionsbewegungen), um Putin durch einen prowestlichen Oligarchen zu ersetzen (möglicherweise Chodorkowski)
- Verbündete Staaten destabilisieren bzw. Regierung stürzen (z.B. Syrien, wieder durch Unterstützung von gewaltbereiten Oppositionsgruppen)
- Usw.
Die USA führen also bereits auf vielen Ebenen einen „modernen“ Krieg gegen Russland.
Wenn ich die Aussagen vom Waldviertler über Atom-Waffen-Zündungen in der Adria (von Norden beginnend) lese, dann stellt sich für mich die Frage: Was muss passieren, dass in einer frühen Kriegsphase genau dort eine Frontlinie entsteht, wo dann zwei Weltmächte aufeinander stoßen? Weiterhin spricht der Waldviertler von einem Konflikt in Tschechien und dass die Russen wegen dieses Konflikts in Österreich einmarschieren würden. Er betonte ausdrücklich, dass dieser Einmarsch nicht gegen Österreich gerichtet sei. Und es ist auch von einem neuen Staatsvertrag mit Österreich die Rede, der Österreich die Freiheit bringt. Alles das kann ich mir beim aktuellen Machtgefüge nicht vorstellen. Das wäre nur denkbar, wenn sich das Machtgefüge bis dahin kurzfristig und massiv verändert.
Ein Zusammenbruch bzw. eine Spaltung der EU könnte eine mögliche Ursache für eine solche Entwicklung sein. In so einem Fall könnte es passieren, dass ehemalige EU-Länder im Balken sich neu orientieren, was einerseits zu inneren Konflikten führen kann und was auch die komplette geostrategische Aufstellung der NATO durcheinander bringt. Es sind aber auch andere und zusätzliche Ursachen denkbar, z.B. ein Putsch in Russland (und später vielleicht noch ein Gegenputsch). Wenn in den nächsten Jahren unterschiedliche Regime in Russland an der Macht sein sollten (z.B. ein prowestliches und danach ein russisch-nationales oder umgekehrt), dann könnte es auch sein, dass diese unterschiedlichen Regime ganz unterschiedliche Ziele in Europa verfolgen – möglicherweise auch in Hinblick auf die Themen Aggressor und Befreier.
Aber wie kann man nun dieses Puzzle aus prophetischen Fragmenten, politischen Analysen und logischen Überlegungen sinnvoll zusammen setzen? Ich halte es rein theoretisch für möglich, dass es zunächst einen prowestlichen Putsch in Russland gibt (der von den USA gesteuert wird), dass dann Österreich einen neuen Staatsvertrag bekommt, der eine volle NATO-Mitgliedschaft zulässt. (Das wäre gewissermaßen ein Geschenk der prowestlichen Putsch-Regierung an die USA.) Einige Staaten (im Balkan) orientieren sich dann wieder stärker in Richtung Russland, was in dieser Zeit aber unkritisch gesehen wird. Dann kommt es zum russisch-nationalistischen Gegenputsch, wodurch die kompletten Beziehungen zu Russland neu definiert werden und was auch massive Spannungen in den Staaten auslöst, die sich Russland zugewendet haben. Die USA versuchen daraufhin, den Einfluss des neuen nationalistischen Russlands in Europa wieder zurück zu drängen, wodurch der Konflikt USA-Russland im Balkan in der Nähe der Adria eskaliert. Das ist aber alles reine Spekulation. Dass diese Überlegungen zu den prophetischen Fragmenten des Waldviertlers passen, bedeutet noch lange nicht, dass es genau so kommen wird.
Viele Grüße
Elias
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- Meine Einschätzung der Lage - Elias Erdmann
, 13.08.2015, 11:20 (sonstige Themen)
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, 15.08.2015, 23:04
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, 19.08.2015, 15:03
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, 22.08.2015, 11:11
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