Wie ist das mit Darwin und der Schöpfung des Lebens? (sonstige Themen)
Hallo Heron,
zunächst mal mein Dank, dass Du dir diese Mühe gemacht hast.
Sehr wertvoll deine Antwort!
Aber auch hier muss geklärt werden, wovon man spricht. – Von Wissenschaft oder Glauben, was eben „nicht wissen“ heißt, Annahmen oder persönlichem Weltbild.
Ich erlaube mir, mich auf Letzteres zu beziehen. Eben weil alles andere nur zum Streiten taugt.
Vielleicht hätte ich das im Ausgangsposting deutlicher zum Ausdruck bringen sollen.
Wissenschaft ist begrenzt auf das Messbare, Glauben kann niemals absolut ein, Annahmen und Weltbild sind eh diffus.
Aber gerade deswegen ist in diesen Dingen ein stimmiges Weltbild auch schon mal etwas wert.
» Objektiv gibt es nur den Zufall.
Eben weil die Wissenschaft begrenzt ist. Das Fenster der Beweisbarkeit ergibt sich nun mal aus den Möglichkeiten der Messinstrumente. Das gilt auch für den Zufall.
Ich lasse hier gern unser beider Meinung stehen, dass es zum Einen den reinen „Zufall“ ohne Intention und zum Anderen mit Intention gibt.
Den Begriff „Gott“ habe ich aber niemals gebraucht, will das also auch nicht damit beweisen.
» Die beste Näherung an diese Situation wäre die Annahme, dass Gottes
» Schöpfung perfekt ist (natürlich für ihn, nicht unbedingt für uns), so
» dass der Zufall zugelassen ist, weil ohnehin nur geschehen kann, was auch
» geschehen soll.
Das mit der perfekten Schöpfung ist eine Annahme! Wäre sie das, bräuchte es keine Entwicklung an sich.
» Die Frage nach dem Plan des Lebens kann dir daher nicht zufriedenstellend
» beantwortet werden, du musst dich selbst dafür entscheiden, welche
» Annahme du favorisieren (bzw. glauben) willst.
Konsens!
» » Hätte Darwin nämlich recht, würde die Verantwortung für den
» Einzelnen
» » sich von der Geburt bis zum Tod erstrecken. – Und kein Stück
» weiter.
» » Man kann also machen was man will, man darf sich nur nicht erwischen
» » lassen.
»
» Darwin hat schon recht. Aber er hat nicht gefordert, was du suggerierst.
» …, die erst Jahre später seine Erkenntnisse auf menschliche
» Verhältnisse anwenden wollten und dabei viel zu kurz griffen,…
Auch hier Konsens! Es ist schon viel wert, dass eben dieser verquerten Weltanschauung hiermit die Basis entzogen ist. Leider ist sie aber weitverbreitet.
Damit ist auch die eingangs gestellte Thematik abgehandelt. – Natürlich nur soweit das belegbar ausgesagt werden kann.
Das Leben als solches ist laut Darwin eben kein Zufallsprodukt, sondern hat andere Ursachen.
Ich denke, dass Leben zentrifugal ist.
» » Wäre es anders, dann wäre eine Entwicklung dahinter zu verstehen.
» Dann
» » nämlich reicht die Verantwortung deutlich weiter. Welche Entwicklung,
» ob
Schade dass Du dazu nichts gesagt hast.
» …. Ich denke es ist nicht
» zulässig die zufallsbasierte Evolutionstherie abzulehnen, nur weil man
» gern hätte, dass der Mensch die Schöpfung verbessern müsste.
Wer will denn an der Schöpfung rumverbessern?
» » Das kann aber so nicht sein, denn bevor es ein Wort geben kann, muss
» ein
» » Wunsch vorhanden sein, etwas auszudrücken zu wollen. ....
» » Darwin hat daher aus meiner Sicht erst ab dem Zeitpunkt bedingt recht,
» als
» » das Leben bereits in der Materie Fuß gefasst hatte. Und auch die
» weitere
» » Entwicklung war bei weitem nicht so zufällig und rein durch Auslese,
» » Anpassung und Bewährung bestimmt.
»
» Also in der deutschen Bibel steht „Am Anfang war das Wort“. Aber was
» stand da ursprünglich und noch so:
»
» Ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν
» πρὸς τὸν θεόν, καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος.
»
» … Von Wünschen kann gar keine Rede sein, weil es hier um die Allmacht
» Gottes und den Zustand vor der Schöpfung geht.
Wieder Annahmen. Nochmal: Keine Tat, Veränderung oder was auch immer ohne Intention. Vielleicht trifft dieser Begriff die Sache besser.
» … hinaus, dass Leben entstehen musste, wenn die Umgebungsbedingungen auch
» nur zufällig die richtigen waren.
» Damit sind wir wieder bei der perfekten Schöpfung Gottes, denn so war es
» vermutlich gar nicht nötig Leben zu schaffen, wenn es doch auch von
» selbst entstehen muss.
Tja, Leben nicht erschaffen, weil es von selbst entsteht, da Schöpfung perfekt. – OK, wie Du willst.
Eine ähnliche Sicht ist, dass Leben zentrifugal ist und nicht in unserem Raum-/Zeit-Kontext seinen Ursprung hat.
Treffen nun, - und da bin ich bei Dir, passende Bedingungen und dieses Leben an sich zusammen, entsteht etwas was ich hier mal „Ereignissog“ nennen möchte, und der „Zufall“ nimmt molekular und quantenphysikalisch seinen Lauf. Auch das ist eine Annahme, nämlich die Meine, die eben hinter dem Zufall einen „Ereignissog“ postuliert.
» … die Schweizer Uhr wäre ein Teil nach dem anderen in seine
» Position geschüttelt worden, bist du näher an der Natur dieses Prozesses
» dran.
Na ja, das mit der Uhr ist etwas plakativ und wie jeder Vergleich angreifbar.
Ich meine aber zu erkennen, dass auch Du die Dinge so siehst, dass Leben an sich eben etwas Eigenständiges darstellt. Ist es einmal da, greift Darwin. So schrob ich ja auch in meinem Posting: „
» Darwin hat daher aus meiner Sicht erst ab dem Zeitpunkt bedingt recht, als das Leben bereits in der Materie Fuß gefasst hatte.“
Ich denke, wenn man das Leben an sich als etwas Eigenständiges annimmt, macht man nicht so viel verkehrt. Die Wissenschaft aber muss hier wohl außen vor bleiben. Dafür hat es eben keinen passenden Zollstock.
» ... Wir können keine Gehirne reparieren, weil wir die
» Feinstruktur auf molekularer und elektrochemischer Ebene nicht
» rekponstruieren können. Aber es sieht so aus, als würde das reichen zum
» weiter leben. Ich denke du musst dein metaphysisches Menschenbild etwas
» weiter fassen.
Bei diesem Frankenstein-Ansatz bin ich eher skeptisch und lasse mein metaphysisches Menschenbild mal so wie es ist.
Einer meiner Bekannten (Promovierter Psychologe mit Lehrfunktion) war auch sehr zuversichtlich, was den Umgang mit der Natur angeht. Er meinte, wir hätten die Natur im Griff. Was soll man da noch sagen?
» Die nicht "mechanistische" Physik also die Quantenphysik geht ja gerade
» davon aus, dass nur der Zufall allein bestimmt mit welcher
» Wahrscheinlichkeit irgendein Quantenereignis eintrifft. Und wegen der
» Unbestimmbarkeit eines konkreten Quantenereignisses gar keine konkreten
» Voraussagen möglich sind. Erst in der Masse geht's, wenn viele
» Quanteneregnisse sich ereignen konnten, dann kann man deren
» Wahrscheinlichkeit vorhersagen.
So, an dieser Stelle sei nochmal auf den „Ereignissog“ hingewiesen. Ich unterscheide schon zwischen deterministischer Sequenz und Intention. Um jetzt nicht die Tastatur abzunützen, flüchte ich mich mit Verlaub wieder ins Plakative und benütze zudem einen Deiner Begriffe. „Gott spricht zu uns durch das Leben“
» Ja, bei Annahmen, kann man sich immer irren.
Ja, das ist nun mal so.
» eingeflochten habe ist ja nur der gegenwärtige Stand von Erkenntnissen
» und Annahmen, die stetig weiter entwickelt werden.
Konsens!
» Es ist schon noch Platz für metaphysische Vorstellungen, aber ich bitte
» auch darum (an Gottes perfekte Schöpfung denkend) mehr zu vertrauen.
Gut gesagt. An dieser Stelle möchte ich gerne meine Intention für das Ausgangsposting darstellen:
Um sich dem Thema der Prophezeiungen zu nähern, die, wie Du weiter unten ausführst einen Anachronismus darstellen, müssen zunächst die zentralen Standpunkte wie mechanistisches Weltbild contra Schöpfung (als durch göttliche Intention gesteuertes Weltbild), Entwicklungsplan contra zielloses Dahin-Entwickeln und Ereignissog contra rein deterministische Ereignisfolge zumindest als Rahmenstruktur aufgestellt sein.
Es wird mehrere Ansätze geben und auch geben müssen. Damit man diese aber einordnen kann, braucht es eben eine Struktur.
Wenn also jemand von Schauungen spricht und mechanistisch denkt, kriegen wir eine Diskussion über unser Raum-/Zeit-Kontinuum. Spricht aber jemand von einer Intention des Lebens an sich, geht die Diskussion in Richtung Lebensplan und Lebenssinn.
Diese Diametrale gehören aber zusammen, wie zwei Seiten einer Münze. – Meine unbescheidene Meinung dazu.
» Wir müssen immer berücksichtigen, dass unser menschlicher Verstand
» begrenzt ist und mehr dazu geschaffen ist uns selbst erfolgreich
» fortzupflanzen.
Konsens!
» Da Prophezeiungen im Sinne von Schauungen eigentlich gegen das
» Kausalitätsprinzip verstoßen würden, ist ein anderes Vorstellungsbild
» von der Zeit nötig, als wir gemeinhin haben. Dieses setzt voraus das die
» Zukunft bereits existiert. Ich kann nun nicht sagen ob das die eine
» Zukunft ist, die tatsächlich geschehen wird oder ob zu einem gegebenen
» Zeitpunkt alle möglichen Zukünfte auch existieren.
Ja, das ist einen Exkurs wert. Mehrere Raum-/Zeit-Kontinui (Kontinuüsse, Kontinuümse, Kontunuae? ) oder gibt es überhaupt so was wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Was ist das überhaupt?
Ist die Zeit wie eine in sich dynamische Wasseroberfläche und Vergangenheit und Zukunft sind gleich fix oder variabel?
Das führt aber wieder nur zu Annahmen, ist aber dennoch förderlich.
Viele Grüße
Narada
P.S. Ich bin Orthographie-Kreativist. Meine Kreationen sind aber Freeware.
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Herr, schmeiß Hirn vom Himmel und bitte triff auch.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Wer erschuf Gott?
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, 26.12.2014, 20:29 (sonstige Themen)
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, 29.12.2014, 22:23
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