Bargeldlos Die Abschaffung des Bargeldes als echte Terrorgrundlage gegen die Me (sonstige Themen)
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Hallo z,
die Abschaffung des Bargelds sehe ich tatsächlich als Problem, aber anders als der Artikel. Der sieht darin einen Vorteil der Banken, um Machenschaften besser verstecken zu können, während ich mehr an die lückenlose Überwachung denke, die leider nicht nur zum Vorteil sein wird.
Der Artikel hat mich schon zu Beginn etwas enttäuscht, indem die Existenz arabischen Terrors bezweifelt wird (nur weil arabische Netzwerke anders Funktionieren als deutsche Vereine, heißt das noch lange nicht, daß sie nicht existieren!). Und die WikiLeaks-Geschichte durch tatsächlich flache Beispiele als unbedeutend abzutun, ist unredlich, wenn man dabei die anderen Informationen vergißt (ich denke insbesondere an die deutlich gewordene Haltung vieler arabischer Staaten gegenüber Iran und Israel).
Banken: Hier stellt der Autor dem Barvermögen der Bank die Forderungen der Kunden gegenüber, läßt jedoch die Forderungen der Bank an Kreditnehmer weg. Logisch, daß es da so aussieht, als sei das Geld weg und die Bank nicht zahlungsfähig.
Bei den Diskussionen um Banken und Zinsen wird oft vergessen, daß der Zins keine Eigenschaft des Geldes an sich ist, sondern daß ich den Zins dafür bekomme, daß jemand anderes mit meinem Geld arbeitet und sich dadurch einen Gewinn erwartet. Von seinem Gewinn (oder ggf. aus seinem Vermögen, wenn etwas schief geht), bezahlt er die Bank für das geliehene Geld, und die Bank wiederum zahlt Dir und mir etwas, weil sie dieses Geld von uns geliehen hat.
Eben weil der Zins keine Eigenschaft des Geldes an sich ist, sondern quasi eine Leihgebühr, ist das Geld, daß Du bei der Bank einzahlst, auch nicht mehr bei der Bank, sondern bei einer Firma, die sich das Geld für eine Investition geliehen hat. Einen Teil des Geldes darf die Bank allerdings nicht verleihen, sondern muß es für Auszahlungen vorrätig halten. Aber daß der Hauptteil verliehen wird, das ist der Sinn dahinter, wenn jemand ein Sparkonto bei der Bak eröffnet. Logisch, daß das Geld dann nicht immer bei der Bank ist, sondern nur als Forderung gegenüber Dritten auftaucht - in der üblichen Zins-/Bankenkritik werden die Banken aber im Endeffekt nun dafür kritisiert, daß sie Kredite nicht aus eigenem Vermögen vergeben, sondern aus dem Vermögen der Kunden, das diese der Bank geliehen haben ("Sparkonto" ).
Anders ausgedrückt: Die Bank kann gar nicht alles Geld der Kunden vorrätig haben, weil sie es ja mit stillschweigender Zustimmung der Kunden ausleiht - und nur dafür gibt es Zinsen. Man kann nicht hingehen und erst sagen, für das Geld gäbe es automatisch Zinsen (und es wird deshalb die Abschaffung des Zinssystems gefordert), weil das ja nicht stimmt (Sparzinsen sind ein Anteil an der Leihgebühr!), um dann die logische Folge des Verleihens (verliehene Dinge sind woanders!) den Banken als quasi Betrug anzulasten ! Zins ist durchaus ein Problem, da stimme ich zu, aber die Schuld liegt nicht beim Geld an sich (das ist nur Tauschmittel), sondern bei der Verschuldung.
Viele Grüße
Johannes
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» Gruss
» z
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, 24.12.2010, 11:30 (sonstige Themen)
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, 25.12.2010, 21:29
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